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Wie Achtsamkeit und Selbstliebe zum Gelingen Deiner Beziehungen beitragen

Silke Tsafrir • 14. Februar 2024
Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit bedeutet, ganz bewusst und präsent im gegenwärtigen Moment zu sein und wahrzunehmen, was gerade passiert. Du öffnest Dich für alles, was im jeweiligen Moment da ist - für alles, was Du an Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen wahrnehmen und spüren kannst, ohne die Dinge gleich zu bewerten und zu kategorisieren. Üben kannst Du das z.B. zunächst einmal in der Meditation, um die Achtsamkeit dann auch mehr und mehr in Deinen Alltag zu integrieren.

Selbstbewusstsein, Selbstakzeptanz und Selbstliebe

Durch die Übung von Achtsamkeit wirst Du Dir Deiner selbst bewusst. Achtsamkeit fördert das Selbst-Bewusstsein. Durch das achtsame Beobachten und Spüren von Gedanken, Gefühlen und körperlichen Empfindungen, lernst Du, Dich selbst besser wahrzunehmen. 
Du wirst bewusster und erkennst Deine eigenen Muster. Es wird Dir klar, wie Deine Gedanken und Deine Gefühle Dein Handeln bestimmen und letztendlich, wie Du in der Welt bist. 

Durch Achtsamkeit entwickelst Du ein tiefes Verständnis für Dich selbst, erkennst Deine eigenen Stärken und Schwächen und lernst, diese anzunehmen. Erst, wenn wir erkennen und annehmen, was da ist und uns selbst so akzeptieren, wie wir sind, kommen wir in die Selbstliebe. 

Reduktion von Selbstkritik

Achtsamkeit hilft, den inneren Kritiker zu erkennen und loszulassen. 
Erst, wenn wir negative Selbstgespräche bewusst wahrnehmen, können wir lernen, dass dies auch nur Gedanken sind, also Produktionen unseres Geistes, die nicht die Wahrheit sind. Wir können uns dann darin üben, negative Gedankenspiralen aktiv zu stoppen und durch positive oder für uns dienliche Gedanken zu ersetzen. 
Zum Beispiel können wir aktiv daran denken, was wir erfolgreich gemeistert haben, was uns gut gelungen ist und wofür wir gelobt wurden.

Somit schaffen wir mehr und mehr Raum für eine liebevolle und wohlwollende Einstellung zu uns selbst, wodurch wir nach und nach von der Selbstannahme in die Selbstliebe kommen können.

Selbstmitgefühl und Selbstfürsorge fördern Mitgefühl und Empathie

Wenn wir uns selbst lieben, dann haben wir auch Mitgefühl mit uns selbst und sorgen gut für uns. Wir gönnen uns Pausen vom hektischen Alltag, nehmen uns Zeit für unsere eigenen Bedürfnisse. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir uns bewusst Zeit nehmen für unseren Körper, ihn hegen und pflegen, für genügend Bewegung sorgen, uns gesund ernähren und ausreichend schlafen. 

Zeit für sich nehmen und gut für sich selbst sorgen, kann auch heißen, kreativ zu sein, sich mit inspirierenden und auch spirituellen Themen zu beschäftigen, zu lesen, zu meditieren oder Yoga zu machen - alles, was dazu führt, sich mit sich selbst zu verbinden. 
Für manche Menschen kann das z.B. auch joggen sein, weil sie sich dann gleichzeitig auspowern, in eine Art Flowzustand kommen, den Kopf frei bekommen und dann wieder klar denken können, kreative Ideen haben und Lösungen für ihre anstehenden Fragen und Probleme finden.

Sämtliche Formen der Entspannung oder auch des Auspowerns gehören zur Selbstfürsorge. Das zu tun, was individuell als angenehm und hilfreich empfunden wird, ist alles ein Ausdruck von Selbstliebe und trägt zum eigenen Wohlbefinden bei - nicht für jeden sind die gleichen Methoden und Übungen sinnvoll, deshalb ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und danach zu leben.  

Erst wenn ich Mitgefühl mit mir selbst habe und gut für mich selbst sorge, kann ich auch Mitgefühl für andere Menschen haben und tiefe Empathie entwickeln, ansonsten bleibt mein Mitgefühl für andere oberflächlich. 

Selbstliebe und Selbstfürsorge sind nicht egoistisch

Wenn ich mich selbst liebe und gut für mich sorge, entlaste ich damit auch andere Menschen. Ich bin dadurch nicht mehr so “bedürftig” im Außen, sondern innerlich gestärkt, und ich ermutige dadurch auch mein Umfeld, gut für sich selbst zu sorgen. Vor allem die eigenen Kinder lernen durch dieses Vorbild, gut für sich selbst zu sorgen und dass es wichtig und richtig ist, eigene Bedürfnisse ernst zu nehmen.  

Selbstliebe und Selbstmitgefühl fördern also Mitgefühl und Empathie für andere Menschen, was sich positiv und bereichernd auf all unsere Beziehungen auswirkt, sowohl privat als auch beruflich. Wenn wir uns selbst lieben mit unseren Stärken und Schwächen, können wir auch andere Menschen mit ihren Stärken und Schwächen lieben.

Achtsamkeit und Stressreduktion

Achtsamkeitsübungen und Meditation helfen Menschen dabei, mit Stress und Konflikten konstruktiv und auf eine ruhige und besonnene Weise umzugehen. Indem wir lernen, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein, erkennen und annehmen, was passiert, können wir auch unsere Reaktionen bewusst steuern, können dann leichter Eskalationen vermeiden und kreative Lösungen für Konflikte finden. Wie der österreichische Psychologe Viktor Frankl so treffend sagt: “Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum hat der Mensch die Macht, seine Reaktion zu wählen. In dieser Reaktion liegen unsere Freiheit und unsere Entwicklung.”

Je bewusster wir werden und je mehr wir mit uns selbst verbunden sind, desto mehr sind wir auch in der Lage, harmonische Beziehungen zu führen, dann werden Spannungen früher erkannt und können leichter gelöst werden. 

Achtsame Kommunikation

Wenn wir uns selbst lieben und achtsam sind, kennen wir unsere Bedürfnisse und können sie klar äußern, kennen unsere Grenzen und können sie auch klar kommunizieren. Dieses gesteigerte Selbstbewusstsein ermöglicht es, unseren Standpunkt zu kommunizieren, auch wenn wir auf Gegenwind stoßen, nötige Grenzen in Beziehungen zu setzen und im Gegenzug auch die Meinungen und Perspektiven anderer Menschen zu achten und zu respektieren. Gleichzeitig führt Achtsamkeit dazu, dass wir sensibler für die Bedürfnisse und Eigenheiten anderer werden und toleranter gegenüber Neuem.

Wenn wir achtsam sind und uns selbst lieben, ist unsere Grundeinstellung uns selbst gegenüber wohlwollend und freundlich. Das bedeutet, dass wir auch in anderen Menschen zunächst einmal das Gute und Positive sehen und Verständnis haben für ihr Anders-Sein. In diesem Zustand ist es beinahe unmöglich, anderen gegenüber feindselig, böse oder verachtend zu sein, sondern wir lenken den Fokus auf das, was uns verbindet und wie wir Lösungen für Schwierigkeiten und Konflikte finden können. 

Das bedeutet, dass Achtsamkeit und Selbstliebe dazu beitragen, dass unsere Beziehungen harmonischer, erfüllender und dauerhafter sein können, indem sie zu einem tieferen Verständnis füreinander, besserer Kommunikation und einem liebevollen Umgang miteinander führen.

Ich bin davon überzeugt, dass wenn die Menschen achtsamer wären und sich selbst mehr lieben würden, die Welt eine friedlichere wäre. 

Alles Liebe, 
Silke

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